Montag, 18. November 2013

Juden in Ungarn - Nicht nur in Deutschland wurde diese Minderheit verfolgt

Nicht nur in Deutschland hatten es die Juden als Minderheit nicht leicht, auch in Ungarn wurden sie verfolgt und von der Gesellschaft ausgegrenzt. Ungarn war zur Zeit des zweiten Weltkrieges(1939-1945) mit Deutschland verbündet, das heißt sie unterstützen und halfen sich im Krieg gegenseitig. Bis 1944 konnten die etwa 800.000 in Ungarn Lebenden Juden der Verfolgung und dem Völkermord noch entgehen. Als jedoch deutsche Truppen in Zusammenarbeit mit Döme Sztójay Ungarn im Jahr 1944 besetzten, kam es auch dort zur Verfolgung. Deutschland forderte eine schnelle Durchführung der Endlösung, das bedeutet ihr Ziel ist es, alle Juden möglichst schnell zu ermorden.

Ab April 1944 mussten alle Juden zur Kennzeichnung einen gelben Stern tragen. Außerdem forderte Adolf Hitler ein Sondereinsatzkommando, welches unter der Leitung von Adolf Eichmann Ghettos für die Juden einrichtete. In diesen Ghettos wurden Tausende Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht und die Ersten wurden mit Zügen nach Auschwitz zum Konzentrationslager gebracht. Aufgrund des engen Raumes und schlechter Versorgung breiteten sich in den Ghettos schnell lebensbedrohliche Krankheiten aus, weswegen viele Menschen bereits vor ihrem Transport in die Konzentrationslager starben. Bis Ende Juni 1944 wurden rund 440.000 Juden nach Auschwitz gebracht. 320.00 von ihnen wurden direkt im Konzentrationslager vergast.

Die meisten Leichen mussten unter freiem Himmel verbrannt werden, da die Krematorien, die Anlagen zum Verbrennen von Leichen, nicht schnell genug arbeiteten. Wegen vielen Protesten der Wehrmächte und des Vatikan ließ Miklos Horthy, damaliges Staatsoberhaupt von Ungarn, die Transporte im Juli 1944 unterbrechen. Jedoch gelang es Adolf Eichmann auch danach noch einige Transporte durchzuführen. Über 200.000 Juden blieben zunächst in Budapest, wo sie in speziell gekennzeichnete Judenhäuser einquartiert wurden, später wurden auch sie in Ghettos gebracht. Im Oktober 1944 gelang es den rechtsextremen Pfeilkreuzern (eine nationalsozialistische Partei in Ungarn) mit Deutscher Hilfe trotz des Verbotes erneut 9000 Juden in den Budapester Ghettos zu töten.

Vielen anderen Juden konnte mit sogenannten Schutzpässen zeitweise geholfen werden, diese Pässe stellten sie unter den Schutz der schwedischen Botschaft in Ungarn. Die Idee für diese Maßnahme hatte Raoul Wallenberg, ein schwedischer Botschaftssekretär der in Budapest tätig war. Daraufhin fasste Eichmann jedoch 78.000 weitere Juden in Ungarn und schickte sie auf Todesmärsche in Richtung Österreich, schon hierbei starben Hunderte von ihnen .Sie wurden zu Konzentrationslagern geführt, von ihrer direkten Ermordung wurde abgesehen stattdessen mussten sie Zwangsarbeit verrichten. Die restlich verbliebenen Juden wurden im Januar 1945 von der sowjetischen Armee aus den Ghettos befreit. Insgesamt forderte der Holocaust, also die Verfolgung und Ermordung der Juden, alleine in Ungarn ungefähr 550.000 Opfer.Nur einige von Ihnen konnten mit den Schutzpässen gerettet werden.


Heute hat sich die Situation der Juden in Ungarn grundlegend verändert, circa 80.000-90.000 Juden leben hier. In Budapest gibt es 20 Synagogen und viele Einrichtungen zur religiösen Förderung und Ausbildung. 2005 wurde von einem Künstler namens Gyula Pauer ein Denkmal für die im Krieg umgekommenen Juden errichtet. Entlang des Donauufers findet man 60 Paar Metallschuhe welche an die dortigen Erschießungen erinnern sollen.



M. P.

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